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Sportliches

Kegeln und Inklusion

Alle Neune für die Inklusion - Ein Schnupperangebot kam so gut an, dass die Peiner Lebenshilfe jetzt regelmäßig beim Peiner Keglerverein kegelt – Sportverein forciert Angebote für Menschen mit Behinderung

Als Gabi Beckmann vor fast drei Jahren staunte, wie sogar Blinde mit der Hilfe eines Blindenhundes eindrucksvolle Ergebnisse beim Länderpokal des Behindertensportverbandes in Peine kegelten, da war es um sie geschehen: "Das hat mich so beeindruckt, da bin ich zur Kämpferin auf ganzer Linie für den Behindertensport im Kegeln geworden", sagt die Vorsitzende des Peiner Keglervereins. Beim Keglerverband Niedersachsen übernahm sie das Amt der Inklusionsbeauftragten und mit ihrem Heimatverein forcierte sie Angebote für Menschen mit Behinderung. Der PKV öffnete seinen Türen an der Pfingststraße: Alle Neune für die Inklusion! Mit Erfolg. "Wir haben als Verein neue Freunde gewonnen", lautet Gabi Beckmanns positives Fazit.

Erfolgserlebnisse machen glücklich.

Das bekommt sie regelmäßig nicht nur sprichwörtlich zu spüren, sondern in herzlichster Form. Wenn die Gäste aus den Werkstätten der Peiner Lebenshilfe wieder zum Kegel-Training kommen, "nehmen sie mich zur Begrüßung inzwischen in den Arm", freut sie sich. Was mal mit Schnuppernachmittagen in Zusammenarbeit mit dem Kreissportbund begann, hat sich nämlich längst zum beliebten festen Termin etabliert. Alle zwei Wochen montags fährt Lebenshilfe-Gruppendienst-Mitarbeiter Matthias Greinke mit jeweils acht Mitarbeitenden aus den Werkstätten zum Kegeln an die Pfingststraße. Die Menschen mit Behinderung genießen die Abwechslung und Greinke registrierte erfreut, wie das Training die Koordination fördert. "Wir haben gemerkt, dass das unheimlich viel bringt. Motorisch werden alle möglichen Sinne beim Kegeln angesprochen", erläutert er. Die Erfolgserlebnisse lassen nach den Tipps von Greinke oder Gabi Beckmann nicht lange auf sich warten – die Kegel purzeln, das tut den Lebenshilfe-Gästen richtig gut. "In den Augen von Menschen lässt sich sehen, ob es ihnen gefällt oder nicht. Und ihre Augen leuchten", stellt Gabi Beckmann erfreut fest.

Spaß bei Kegelspielen und Übungsformen.

Ob für die Lebenshilfe, den Arcantus-Hof oder die Astrid-Lindgren-Schule – immer wieder trainieren beim Peiner Keglerverein Kinder und Erwachsene mit Handicap. "Für uns bedeutet das einen großen Aufwand, da muss man sich schon reinknien, aber das machen wir gerne", betont Beckmann. Mitunter sind mehrere Vereinsmitglieder dabei, geben Hilfestellung und betreuen die Gäste. "Wir erklären zum Beispiel auch verschiedene Kegelspiele und Übungsformen."

Ein besonderes Hilfsgerät von einem Tischler

Gabi Beckmann betont, dass Kegeln von Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen ausgeübt werden kann. Yannic Harz kegele mit seiner Körperbehinderung sogar in der Bundesliga, "und er spielt besser als viele ohne Behinderung", betont die Vorsitzende des Peiner Keglervereins. In ihrem Klub gibt es mittlerweile sogar eine Kegelschiene aus Holz, die zum Beispiel Rollstuhlfahrenden oder Schwerstbehinderten helfen kann, die schweren Kugeln auf die Bahn zu bugsieren. „Die hat mir ein Tischler angefertigt.“ Und für wessen Hände die Erwachsenen-Kugel zu schwer und unhandlich ist, für den hat der PKV auch extra abgeschliffene Kinderkugeln. Matthias Greinke freut sich über die gute Unterstützung und Zusammenarbeit mit dem Verein. "Es ist toll, dass das alles so ganz formlos und unbürokratisch ist."

Kegeln bietet einen guten Einstieg

Gabi Beckmann will sich weiter dafür einsetzen, dass noch mehr Menschen mit Behinderung den Kegelsport für sich entdecken und so soziale Werte und emotionale Momente erfahren dürfen. Der Einstieg sei einfacher möglich als vielleicht in andere Sportarten, für die extra Sportgeräte angeschafft werden müssten. "Wir brauchen nicht viel." Sie bedauert, dass häufig noch Ausgrenzung stattfindet. "Inklusion bedeutet, die Teilnahme am normalen Leben zu ermöglichen – und der Peiner Keglerverein kommt dieser gesellschaftlichen Verantwortung sehr gerne nach."

Quelle: PAZ vom 25.03.2023, Seite 24

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Geschrieben von Christian Meyer (PAZ)

Inklusives Sportkarussell - Aktiv und gesund bleiben durch Kegeln

Der Kreissportbund Peine e.V., der Landessportbund Niedersachsen e.V., die Lebenshilfe und der Peiner Kegler-Verein haben im November und Dezember vergangenen Jahres abwechslungsreiche und informative Kegelnachmittage veranstaltet.

Gabi Beckmann, Vorsitzende des Peiner Keglervereins und gleichzeitig Inklusionsbeauftragte vom Keglerverband Niedersachsen hat im Rahmen eines Inklusiven Sportkarussells die Kegelbahnen zur Verfügung gestellt. Menschen mit Behinderung konnten mit Spiel, Spaß und guter Laune vielseitige Übungsformen rund um den Kegelsport ausprobieren.

"Inklusion bedeutet, Menschen mit Behinderung die Teilnahme am normalen Leben zu ermöglichen und der Peiner Keglerverein kommt dieser gesellschaftlichen Verantwortung sehr gerne nach. Es ist immer wieder schön, in so viele glückliche Gesichter zu sehen. Es war ein voller Erfolg und wir haben als Verein neue Freunde gewonnen", so das positive Fazit von Beckmann.

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Geschrieben von Susanne Wichmann